Der W – 25.07.2014, Music Hall Geiselwind

Ein paar der Verrückten, die sich im LaFamilia Thread des Onkelz-Forum gefunden und am Hockenheimring beim gemeinsamen Campen und Besuchen der beiden Konzerte persönlich kennengelernt haben, beschlossen, auch den W auf seiner Tour zu unterstützen.

Ich hatte mir Stephans erstes Solo-Album gleich bei Erscheinen zugelegt und ihn auch auf seiner ersten Solo-Tour live gesehen. Ich konnte damals jedoch weder mit der Musik noch mit ihrer Live-Interpretation etwas anfangen. Zu tief war die Wunde, die das Ende der Onkelz gerissen hatte, zu groß die Sehnsucht nach etwas Vergleichbarem. Nun, mit etwas Abstand und der Tatsache, die Onkelz wieder in meinem Leben zu wissen, konnte ich die Musik noch einmal neu entdecken. Und was ich hörte gefiel mir, sogar sehr. Und so beschloss ich, mich der motivierten Gruppe anzuschließen.

Als Ort des Geschehens wurde Geiselwind ausgewählt. Man bildete Fahrgemeinschaften; FaPi holte Michelle, Lina, Alex und mich in Frankfurt am Hauptbahnhof ab, unterdessen sammelte Lily unterwegs Sue ein, die ihr mit dem Bus auf halber Strecke entgegenkam und Hutze sammelte Pfanne ein, für dessen Karte wir gemeinschaftlich und geheim zusammengelegt hatten. Aus Frankfurt, Hamburg, Aschaffenburg, Krefeld, Saarbrücken, Heidelberg, Bamberg, Füssen, Nürnberg, Bredenborn, Ochsenfurt, aus ganz Deutschland kamen wir zusammen, um dieses Konzert gemeinsam erleben zu können. Wir hatten uns zu diesem Anlass sogar extra noch mal in unsere für Hockenheim erstellten Foren-Shirts geworfen.

Treffpunkt war der Parkplatz in Geiselwind und gemeinsam zogen wir los, Richtung Halle. Bis zum Einlass war es nicht mehr lange hin, umso enttäuschter waren wir über die wenigen Menschen, welche sich bislang vor dem Einlass angesammelt hatten. Wir ließen uns den Spaß dennoch nicht nehmen und zogen nach Öffnung der Tore fröhlich in die Halle ein um uns am linken Rand in den ersten Reihen niederzulassen. Die Zeit unter Freunden vergeht ja bekanntlich wie im Fluge und so war auch schnell die Vorband auf der Bühne. Ich kannte Eschenbach im Vorfeld noch nicht und war gespannt, was die Jungs zu bieten hatten. Ich war begeistert. Die Musik gefiel mir, die Band wirkte sympathisch, eine wirklich gelungene Vorgruppe, die auch nach dem Konzert noch Lust auf mehr machte.

Nach einer kurzen Pause kamen dann der W auf die Bühne. Hatten mich ja die Solo-Alben nun bereits überzeugt, so tat es die Band auch live. Obwohl Stephan erst vor kurzem auf der riesigen Bühne vor einer kaum vorstellbaren Menschenmasse gespielt hatte, hatte er sichtlich Freude an seinem kleinen aber feinen Publikum. Die Halle hatte sich inzwischen zu unserer Erleichterung auch noch weiter gefüllt und es herrschte gute Stimmung. Bald fiel uns auch ein kleines Mädchen auf, welches mittig in der ersten Reihe völlig überschwänglich (man könnte es auch hysterisch nennen) immer wieder Stephans Namen rief. Bereits vor dem Konzert hatte sich eine Schweizerin (ich glaube, es war eine Schweizerin) zu uns gesellt, die nun fortan ihr Handy an mir vorbeistreckte um verwackelte Bilder von der Bühne zu machen. Zwischendurch versuchte sie sich immer mal wieder an einem Selfie von sich mit der Bühne und Stephan im Hintergrund und ich war zwischendurch leicht angenervt von der jungen Dame. Die Setlist wusste dies aber wieder wett zu machen. Man konnte sich unter anderem über Lieder wie „Urlaub mit Stalin“, „Kampf den Kopien“, „Mein bester Feind“, „Ein Lied für meinen Sohn“, „Der W, zwo, drei“ und vielen weiteren tollen Songs freuen. Die Ansagen waren kurzweilig und zwischendurch gab es auch mal etwas zum Schmunzeln. Viel zu schnell ging das Konzert vorbei, wir verweilten noch in der Halle um gemeinsam auf den Geburtstag von Hessen28 anzustoßen und ein paar von uns ließen sich mit Dirk fotografieren, der, als der erste Schwung aus der Halle war, eben diese unsicher machte.

Bevor wir rausgekehrt werden mussten, verließen wir dann irgendwann freiwillig die Halle. Vor der Halle befanden sich noch einige Leute in Gespräche vertieft und es dauerte nicht lange, bis wir die Jungs von Eschenbach unter ihnen erkannten. Artig gingen wir also auf sie zu, um ihnen zu sagen, wie sehr uns ihr Auftritt gefallen hat. Die Jungs hat dies sehr gefreut und sie machten bereitwillig ein Gruppenfoto mit uns, welches wir ihnen auf ihr Bitten hin natürlich auch zugesendet haben (sie haben ihr Versprechen übrigens tatsächlich wahr gemacht und das Bild auf ihrer Facebook-Seite gepostet). Wir unterhielten uns noch lange mit ihnen, man trank ein Bierchen zusammen, doch irgendwann war es für die Jungs wieder Zeit, in den Backstage-Bereich zurückzukehren.

Unsere Truppe beschloss, noch ein wenig zum Quatschen vor der Halle sitzen zu bleiben, schließlich haben wir nicht oft die Gelegenheit, uns von Angesicht zu Angesicht unterhalten zu können. Ein Teil von uns wollte sich dann irgendwann auf machen, den Tourbus zu suchen, um eventuell einen Blick auf Stephan zu erhaschen. Ich blieb mit einem Rest zurück und wir waren grade in ein Gespräch vertieft (vielleicht schwelgten wir auch gerade einfach nur in Erinnerungen), da kam Lina völlig hektisch, außer Atem und unter lauten „hey Leute, hey Leute“-Rufen auf uns zu gerannt. Mein erster Gedanke war, dass irgendwas passiert ist, jemand wurde angefahren oder weiß der Teufel was. Als sie wieder zu Atem gekommen war, teilte sie uns freudestrahlend mit, dass Stephan am Backstage-Eingang steht. Nun doch etwas neugierig geworden machten wir uns jetzt also doch auf den Weg um die Halle.

Als wir ankamen, sahen wir direkt das Mädchen aus der ersten Reihe, Stephan beantwortete gerade ihrer Begleitung bereitwill die zurechtgelegten Fragen. Der Junge war total aufgeregt und das Mädchen schwankte zwischen Ehrfurcht und Durchdrehen, doch Stephan blieb total ruhig und geduldig. Es wurden Fotos gemacht, und auch die dritte Umarmung, um die das aufgedrehte Ding bat wurde bereitwillig erteilt. Und obwohl er schon seit einer Weile draußen stand und immer wieder Anstalten machte, zu gehen, ging er auf jeden Autogramm-Wunsch, auf jede Foto-Anfrage gerne ein. Er wirkte zu keinem Zeitpunkt genervt, nahm sich für jeden die Zeit, die er benötigte. Auf unsere Bitte, ein gemeinsames Foto mit uns zu machen, sagte er unter Lachen mit einem Blick auf unsere T-Shirts „Ihr seid ja eine richtige Gang“, stellte sich zu uns und grinste in die Kamera. In letzter Sekunde entschied Pfanne sich noch, seinen Dank an Stephan loszuwerden, er erzählte ihm, wie sehr ihm die Setlist am Hockenheim-Ring geholfen hat, einige Dinge, die unter anderem unmittelbar davor passiert waren zu verarbeiten und Stephans Reaktion darauf hätte schöner nicht sein können. Er reichte ihm seine Hand, legte die andere auf Pfannes Schulter und bedankte sich bei ihm für seine Worte.

Stephan wirkt sehr ausgeglichen, wie mit sich selbst im Reinen, er strahlt Ruhe, Gelassenheit und Ehrlichkeit aus und hat eine Engelsgeduld. Das zumindest ist mein Eindruck, den ich von diesem Abend mitnehmen konnte.

Wir saßen noch lange auf dem Parkplatz zusammen, unterhielten uns über Gott und die Welt, einige fanden einen Schlafplatz bei FaPi, andere schliefen im Auto und wieder andere traten noch in derselben Nacht den Heimweg an. Eines hatten wir jedoch alle gemeinsam, wir waren glücklich und zufrieden.

Danke an anti, böhsenichte1993, FaPi, hutzeputz, Liaewen, liina, Lily, Micky, Pfanne, TiramiSue, trish21777, VAYA CON TIOZ, Philip und Riitchy von Eschenbach und an Stephan Weidner und seine Band für diesen unvergesslichen Abend, sagt boehseJackie.

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