Seit Wochen freue ich mich auf das heutige Konzert, welches den Auftakt zu meinem Konzertjahr 2016 bildet. Um nach Aschaffenburg zu kommen, probiere ich heute das erste Mal CarSharing aus. Ein bisschen Panik davor, dass sich das Auto nicht wie versprochen mit meiner Karte öffnen lässt habe ich schon, sie stellt sich jedoch als unnötig dar. Im Auto will ich als erstes mein Handy zwecks Musik mit der Karre bekannt machen und stelle mit Schrecken fest, dass es lediglich einen CD-Spieler gibt. Kurz denke ich drüber nach, noch schnell eine CD zuhause zu brennen, dann fällt mir ein, dass ich ja noch die ALNR-Box im Schrank stehen habe. Ich lege also noch mal einen kurzen Zwischenstop ein und begebe mich dann mit aus den Boxen krachenden Anticops in Richtung Autobahn.
Die Fahrt verläuft angenehm und obendrein reibungslos und so komme ich gegen 20 Uhr in Aschaffenburg in der Nähe der Location an. Ich stelle den Wagen im Parkhaus ab und kontaktiere den Hessen, der mir mitteilt, dass er ebenfalls gleich am Colos-Saal ist. Nachdem ich ihn und seine drei Begleitungen gefunden habe, begeben wir uns in den Saal. Am Eingang bekommt jeder ein „Freunde von Niemand“-Fähnchen in die Hand gedrückt und ich bringe als erstes meine Jacke zur Garderobe, den einen Euro ist mir die Freiheit wert. Dann inspiziere ich den Merchstand. Freunde von Niemand sind wohl die einzigen, welche kein „Girlie-Merch“ anbieten, das einzige Girlie-Shirt, welches ich jemals in deren Shop gesehen habe trägt den Schriftzug „Freundin von Niemand“, danke, damit möchte ich nicht rumlaufen, das klingt so verzweifelt haha.
Gegen 20:45 Uhr tut sich etwas auf der Bühne und Born von Vegas zweitem Label „Über die Grenze“ startet das Konzert. Auf der Bühne stehen mit ihm noch zwei weitere Jungs, welche den Auftritt filmen, etwas später teilt Born uns mit, dass wir grade live auf Facebook sind. Ich frage mich, wie die Soundquali wohl ist (gleich mal nachschauen – ist gar nicht so schlimm, wie befürchtet xD). Einmal mehr wundere ich mich darüber, dass auf HipHop Konzerten gepogt wird, so mit Wall of Death und so … ich bin beeindruckt.
Gegen 21 Uhr geht kurz das Licht an und ein paar Minuten später ist Timeless auch schon auf der Bühne, der den Support-Act auf der Tour gibt. Er hat Splinta823 dabei und die beiden legen auch gleich mit dem namengebenden Track „Antiheld“ vom neuen Album los, welches am 08.04. erscheinen wird. Ich muss ja gestehen, dass ich Timeless immer ein bisschen vernachlässigt habe, aber was ich zu hören bekomme gefällt mir mehr als gut und mit „Zwei Stimmen“ hat er sogar einen Song gespielt, den ich auch kenne. Zwischendurch gibt es für die beiden Jungs noch eine Runde Jägermeister vom Chef und das Versprechen, dass auch das Publikum später etwas zu trinken bekommt. Zu einem weiteren Stück von seinem neuen Album holt er seine „bessere Hälfte“ auf die Bühne, welche „Blaues Blut“ stimmlich fantastisch begleitet. Gegen 21:40 Uhr ist die Bühne dann wieder leer und ich warte gespannt auf Vega und Bosca. Unterdessen spekulieren wir, welches Lied wohl der Opener sein wird und ich tippe auf „Anticops“ oder „Alte Liebe rostet nicht“. Der Rest der Halle überbrückt die Wartezeit mit Stadiongesängen, genauer gesagt, Eintracht-Liedern.
Fünf Minuten später ist es dann auch schon soweit. Vega und BOSCA stürmen auf die Bühne und ich habe mit meiner Vermutung recht behalten. Sie hauen uns als erstes „Anticops“ um die Ohren und die Stimmung in der Halle ist vom ersten Takt an fantastisch. Die Jungs sind super drauf, vor allem BOSCA merkt man an, dass er richtig Bock hat. Sie performen einen Song nach dem anderen, die Bühne ist die ganze Zeit voll mit Menschen und ich freue mich besonders über Vegas „Wir sind die Eins“ und Boscas „In einer Welt“. Die Stimmung in der Halle bleibt durchweg euphorisch, die Leute haben Spaß und gehen mit. Zum Glück fehlt auch „Alle Kameras an?“ nicht, das Lied macht textlich einiges her, auch wenn es nicht so der Partykracher ist. Bei „Kannst du es seh’n“ wird die ganze Halle wieder zum Hüpfen aufgefordert, kenn ich ja schon vom Gig an der Hauptwache im Oktober letzten Jahres. So langsam fühl ich mich wie ein alter Hase xD
Nach dem Track begibt sich BOSCA ins Publikum und verteilt Getränke. Vermutlich Schnaps, ich kann es von meiner Position aus aber nicht mit Bestimmtheit sagen. Es folgt ein Medley aus alten Stücken von Vega und BOSCA und auf der Bühne geht eine riesen Party ab. Mit „Fremd in diesem Land“ spielt BOSCA ein weiteres Stück aus dem neuen Album, welches ich sowohl textlich als auch musikalisch sehr schätze. Den Höhepunkt des Abends bilden für mich jedoch „1312“ und „Dafür brauch ich kein Mic“. Bei den Lieder kann man einfach so richtig abgehen.
Gegen 23:20 Uhr wird die Bühne plötzlich leer, ich nutze die Pause bis zur Zugabe, um schon einmal meine Jacke von der Garderobe abzuholen. Ich bin nicht das einzige Schlitzohr im Laden und so stelle ich mich an der kurzen Schlange an. Während ich warte erspähe ich oben am Treppenabsatz Timeless. Hat der also schon Feierabend. Nachdem meine Jacke wieder in meinen Besitz übergangen ist, komme ich gerade rechtzeitig zu „Bounce mit uns“ zurück. In der Mitte der Halle hat sich ein großer Kreis gebildet, in dem vornehmlich junge Männer ausgelassen tanzen. Ich geselle mich wieder zum Hessen und seinen Begleitungen. Bei „König ohne Krone“ ist dem DJ beim ersten Anlauf das „Frankfurt ist echt Alter“ natürlich mal wieder zu leise, was zum Abbruch und Neustart des Songs führt. Während des letzten Liedes begebe ich mich noch einmal zum Merch-Stand, um einen FvN-Hoodie käuflich zu erwerben und muss erfahren, dass dieser ausverkauft ist. Menno. Man macht mir aber Hoffnungen, dass ich ihn in Frankfurt erwerben könnte – da sollte die neue Lieferung da sein. Grad noch mal davongekommen, Freundchen.
Um 23:30 Uhr in etwa ist das Konzert dann leider schon vorbei. Wir stehen noch ein wenig in der Halle rum und können bald Timeless und kurze Zeit später auch BOSCA am Merch-Stand erblicken. Ich mache noch schnell ein Foto vom Hessen und Timo und dann versuchen wir, zu BOSCA zu kommen, um ein Foto zu schießen. Mal abgesehen davon, dass ich, als er auf der Bühne oben ohne dastand schon dachte, dass er ja schon ein Schnittchen ist, so trifft das auch in angezogenem Zustand und von Nahem zu. Und er ist mega sympathisch und hat voll das liebe Lächeln. Dank dem von dem neben mir stehenden Mädel geliehenen Stift, kann ich BOSCA meine Eintrittskarte unterschreiben lassen und dann machen der Hesse, sein Kumpel und ich noch ein Selfie mit dem jungen Mann. Jetzt ist aber auch mal gut mit dem ge-fan-girle, wir begeben uns nach draußen, wo sich dann nach ein bisschen quatschen unsere Wege gegen 00:10 Uhr trennen.
Ich begebe mich zum Parkhaus und wappne mich gegen die Kosten. Der Automat zeigt 2,50€ an, ich wundere mich kurz und bezahle dann schnell, bevor er es sich anders überlegt. Die Heimfahrt verläuft genauso unproblematisch wie die Anreise und die Rückgabe des Autos funktioniert ebenso reibungslos wie das Ausleihen.
Alles in allem war es ein fantastisches Konzert und ich habe jetzt noch mehr Bock auf Mannheim und Frankfurt.
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