Böhse Onkelz – Memento-Tour – 21.11.2016, Festhalle Frankfurt

Die Generalprobe gerade erst verdaut geht es schon weiter mit dem offiziellen Tourstart. Firma nutzt den Sonntag um zu mir nach Frankfurt zu trampen und in der Nacht trifft auch der Kanzler ein. Montagmorgen habe ich noch ein Date mit meinem Autobekleber, der Bus bekommt gerade noch rechtzeitig den letzten Feinschliff und dann ist Tourmodus angesagt. Naja, noch nicht ganz. Erst mal chillen auf der heimischen Couch bis Noreia eintrifft. Kurz darauf ist auch der Hesse da und Noreia macht sich mit Firma auf den Weg, Henkka, Jo und Nine vom Bahnhof abzuholen. Etwas später, die anderen bereits zurück, stößt auch Hutze zu uns. Die Runde nun komplett geht es auch bald los in Richtung „heilige“ Messe, zur Festhalle. Vor Ort bilden sich vereinzelt Splittergruppen, Do wird gesichtet und der Hesse und ich warten auf Patty, während der Einlass in vollem Gange ist. In der Flut der Menschen wird Anti an uns vorbeigeschwemmt und auch Patty findet sich bald ein. In der Halle ist dann auch der Rest schnell geortet, auch Trish inklusive Mann ist am Start und ich finde mich in der zweiten Reihe vor der Bühne wieder. Weidnerseite. Alles beim Alten.

Die Zeit zum Konzert ist schnell vertrieben, die Stimmung in der Halle noch verhalten. Hier und da wird ein Liedchen angestimmt, aber irgendwie geht da noch mehr. Die Vagabundos de Lujo, eigens für die beiden Konzerte in Frankfurt als Vorsupport engagiert betreten recht früh die Bühne und werden vom sonst doch eher gnadenlosen Publikum überraschend gut empfangen. Ein paar machen mit, der Rest ignoriert, Becher fliegen keine. Wir freuen uns, die Jungs wiederzusehen, hatten wir auf der W-Tour doch so einige schöne Momente mit ihnen.

Beastö Blankö habe ich mir im Vorfeld nicht angehört und bin ehrlich gesagt auch nicht so besonders gespannt, was mich erwartet. Vom Hocker gerissen werde ich dann auch nicht wirklich. Es ist aber ok. Kann man sich im Zweifel auch 19 Mal anhören. Ich muss allerdings gestehen, ich höre nicht richtig zu, ich warte eigentlich einfach nur auf die Onkelz.

Und die kommen dann auch. Mit der gleichen Setlist wie in Bremen – was absolut ok ist. Von hier vorne ist die Stimmung gleich ganz anders als in Bremen. Fühlt sich schon eher nach nem Onkelz-Konzert an. Aber als 10 Jahre losgeht bin ich fast ein wenig enttäuscht. Ich stehe in der zweiten Reihe und habe keine Mühe meinen Platz zu halten. Wenn ich an Dortmund 2002 denke – das war Krieg. Da hat man sich eingehakt damit sich keiner dazwischen drängt. Da wurde man bei den ersten Takten des Intros vom Pogo einmal quer durch die Halle auf die andere Seite getragen. Aber gut. Aufwärmphase. Morgen ist auch noch ein Tag.

Die Stimmung wird noch besser, bei den neuen Songs noch etwas verhalten, aber „Irgendwas für nichts“ entfaltet ganz langsam sein Pogo-Potential.

Stephan sagt einen Song falsch an und schlägt als Titel für ein neues Album „Demento“ vor. Es folgt „Nur die Besten sterben jung“ und im Anschluss „Jeder kriegt was er verdient“. Rein von den Titeln her nicht die glücklichste Stelle für einen Ansagendreher. Hier vorne ist es ziemlich heiß und hin und wieder kommt auch das altgewohnte Gedränge auf, aber da geht noch mehr.

„Mexico“ auf so engem Raum macht etwas weniger Spaß, die Party hinter mir zu sehen dafür umso mehr. Und plötzlich läuft wieder „Erinnerungen“. Ich bin selig Patty an meiner Seite gehabt zu haben bei dem Konzert, mein konstanter Anker in meine Jugend, ich hab mich wieder gefühlt wie 2004, in der Halle, als wir gemeinsam die Jungs verabschiedet haben, wohl wissend, sie noch ein letztes Mal gemeinsam am Lausitzring erleben zu können. Und nach all dieser Zeit, ist das Besuchen eines Onkelz Konzerts mit ihr so, als hätten wir die letzten zehn Jahre nichts anderes gemacht. Als wäre in unserem Leben nicht so unfassbar viel passiert, dass es für ganze Bücherreihen reichen könnte.

Das Konzert ist viel zu schnell zu Ende und glücklich fallen wir aus der Halle. Am Merchstand treffen wir die Vagabundos, auch Mari ist am Start und es wird gequatscht bis wir von der Security rausgekehrt werden. Nachdem es auch auf dem Platz vor der Halle ungemütlich wird, beschließen wir, uns auf den Weg zum Bahnhof zu machen, um noch einen Mitternachtsimbiss zu uns zu nehmen, bevor sich unsere Wege teilweise und vorläufig trennen.

Wir kehren zum Goldenen M ein und nach einer kleinen Stärkung verabschiede ich mich von Hutze, Noreia, Henkka, Caviezel und Patty, packe den Hesse, Firma, Jo, Nine und den Kanzler in ein Taxi und wir fahren nach Hause.

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