Kool Savas – Support: Vega & BOSCA – 17.01.2017, Colos-Saal Aschaffenburg

Wenn ich ehrlich sein soll, hatte ich schon komplett vergessen, dass der Hesse für mich Tickets für das Savas Konzert in Aschaffenburg mitbestellt hat. Einige Wochen (ich glaube zwei haha) vorher erinnerte mich etwas daran. Ich glaub es war ein Posting bei Facebook, vermutlich hat jemand die Veranstaltung beworben. Jedenfalls konnte ich mich so ein zweites Mal darüber freuen, Vega und Bosca live zu sehen. Die beiden sind nämlich eigentlich der einzige Grund für mich das Konzert zu besuchen, nicht, weil ich Savas schlecht finde, sondern weil ich einfach generell eigentlich gar keinen Hip Hop höre – nur den aus Frankfurt und Umgebung eben.

Ich mache also rechtzeitig Feierabend und setze mich in meinen Zug, der mich Richtung Outback bringt, wo unsere Reise starten soll. Der Zug hat Verspätung, was mich bereits nervös macht da ich noch einen Bus erwischen muss. Als der Kontrolleur mir dann ausgerechnet in OFFENBACH offenbart, ich müsse aussteigen, weil dieser Zug über Hanau fährt und mein Ticket aber … naja den anderen Weg eben abdeckt wars vorbei mit meiner Fassung. Extrem angefressen versuche ich den Hessen anzurufen, während ich versuche herauszufinden, welches Ticket am Automaten denn nun das Richtige wäre und eine neue Verbindung zu finden. Als der Hesse mich zurückruft bin ich bereits am kochen. Ich fluche und beschimpfe den nicht mehr anwesenden Kontrolleur, der Hesse jedoch greift – wie immer – deeskalierend ein und schlägt vor mich am Bahnhof abzuholen. So machen wir es dann auch.

Angekommen schaffe ich es noch mich umzuziehen und zu aklimatisieren, da holt Tobi uns ab und es geht auf nach Aschaffenburg. Zurück in den Colos-Saal, den ich bereits auf der „Alte Liebe rostet nicht“-Tour zu Vega und Boscas gleichnamigen Album kennen und vor allem schätzen gelernt habe. Die Fahrt verläuft ohne Zwischenfälle, wir treffen vor der Halle noch zwei (oder drei?) weitere Jungs und begeben uns dann auf Grund der Kälte recht zügig nach drinnen. Der Laden ist bereits recht gut gefüllt und es dauert nicht lange, bis die Show von Montez eröffnet wird. Es ist nicht das erste Mal, dass ich diesen Künstler live sehe, gehört er doch zu Vegas zweitem Label „Über die Grenze“, bei dem auch Born gesignt ist, welcher am 24.03. sein neues Album „Rapression“ rausbringt. Dennoch muss ich sagen, dass ich mich mit dem Jungen nie sonderlich intensiv beschäftigt habe. Was er live abliefert gefällt mir jedoch und er macht gute Stimmung auch wenn der Sound zumindest hinten vorm Merchstand, wo wir stehen, doch stark dröhnt.

Kurz nach Montez ist es dann auch soweit und mein Highlight des Abends betritt die Bühne. Vega und Bosca legen gewohnt mit „Anticops“ los und die Stimmung in der Halle ist direkt gut. Vor uns stehen ein paar Jungs welche noch nicht besonders lange volljährig sein dürften und einer von ihnen schwärmt seinem Kumpel vor, wie unglaublich toll die Freunde von Niemand sind. Seinen Freunden jedenfalls scheint es zu gefallen. Auf der Bühne geht es weiter mit „HipHop & Rap“ und danach stellt Bosca seine neue Single „Cobra“ aus seinem aktuellen Album „Cobra 3“ vor (Mittlerweile gefällt mir der Song richtig gut auch wenn ich zum Release wenig damit anfangen konnte). „1312“ darf natürlich auch nicht fehlen und der Saal kocht richtig. Man bemerkt nicht so wirklich, dass es sich hier nur um den Support-Act handelt (vielleicht ist das aber auch nur meine rosarote Fanbrille haha). Es folgen „2 Sekunden Part 2“ und „Dafür brauch ich kein Mic“ von der „Alte Liebe rostet nicht“ und dann packen die Jungs zum Abschluss „Kosmos“ aus.

Das Set hat mir richtig gut gefallen und wegen mir könnte ich jetzt eigentlich nach Hause gehen. Mach ich aber natürlich nicht. Bin auch irgendwie gespannt, was Savas live so drauf hat. Ich gehe also nur mal kurz aufs Klo und falle beim rausgehen quasi Bosca in die Arme, den ich erst einen Tag zuvor bei der Autogrammstunde in Frankfurt gesehen hatte.Wir sagen uns kurz hallo und tauschen die üblichen Floskeln aus „Na, du auch wieder hier?“ *umarm* dann verabschiede ich mich wieder und mache mich auf den Weg zu den anderen. Unterwegs treffe ich noch Nio, der auf dem Mixtape von Vega ein Feature abgeliefert hat, das sich hören lassen kann. Ich sage ihm noch kurz, wie sehr mir der Song gefällt, erfreue mich einmal mehr daran, wie sympathisch der Bub ist und wie er sich über (auf jeden Fall verdientes – hört es euch an) positives Feedback freut und stoße kurz darauf wieder zum Rest der Truppe.

Zu den Songs von Savas kann ich leider nicht viel sagen, da ich wirklich keinen einzigen namentlich kenne, aber die Stimmung in der Halle ist fantastisch. Er hat viele „Mitmach-Songs“, also Lieder, wo die Fans einen Part haben, was der Stimmung auf jeden Fall sehr zuträglich ist. Auch als nicht-Fan und jemand, der den Kerl kaum versteht haha habe ich wirklich Spaß auf dem Konzert. Während des Konzertes hängt Bosca an der Bar rum und quatscht zwischendurch mit Fans und lässt sich mit ihnen fotografieren. Als Vega mit Savas auf der Bühne steht um einen gemeinsamen Song zu performen steht Bosca in unserer Nähe und schaut sich den Auftritt an. Direkt vor ihm steht der Bub mit seinen Kumpels, der vorher so viel Werbung für die Jungs gemacht hat. Als er bemerkt, wer da hinter ihm steht, spricht er Bosca sogleich an und die beiden unterhalten sich kurz. Nach dem Song begibt Bosca sich wieder an die Bar und ich höre wie der kleine Kerl glückselig zu seinen Freunden sagt „Ich hab Boscas Schweiß am Ohr“. So niedlich. Fotos werden dann auch noch fix an der Bar gemacht. Generell ist Bosca dauernd präsent und bereit angesprochen zu werden. Unter den Menschen, die sich permanent an uns vorbei Richtung Bar drängen ist unter anderem auch die wunderschöne Nea. Gerne machen wir ihr Platz, damit sie vorbeigehen kann und Vega bedankt sich artig. Den Kerl find ich ja auch total faszinierend. Er wirkt auf mich irgendwie immer ein bisschen abweisend, aber wenn man mit ihm spricht ist er total lieb und wirkt null abgefuckt.

Die Bar besuche ich nun auch und bin einmal mehr über die Preise überrascht … Ein Bier, ne Johannisbeerschorle und eine Bretzel kommen auf günstige 11€. Und die haben sich nicht verrechnet. Unterdessen sucht Savas im Publikum nach einem textsicheren Fan (aber so richtig textsicher sollte er sein) und nachdem er fündig geworden ist, bittet er diesen auf die Bühne. Er hat die Aufgabe, dass nun folgende Medley mit seinem Idol zusammen zu performen und je nachdem wie gut er sich schlägt, kann er sich Merch „verdienen“. Der Junge schlägt sich meiner Meinung nach sehr gut und mit der Ansicht stehe ich offenbar nicht alleine, denn er bekommt das ersehnte Merch.

Gegen 22 Uhr spielt Savas dann den vermeintlich letzten Song und verabschiedet sich danach von der Bühne. Den Zugabeblock warten wir diesmal nicht ab, sondern machen uns auf den Heimweg, schließlich klingelt morgen früh wieder der unbarmherzige Wecker.

Auch wenn ich das Konzert in erster Linie wegen Vega und Bosca besucht habe, hat mir der Auftritt von Savas echt gut gefallen und auch wenn ich mir vermutlich niemals eine komplette CD von ihm anhören werde (obwohl ich die „Essadahmus“ sogar besitze) würde ich ihn mir jederzeit live anschauen.

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